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Demenz erkennen, wie damit umgehen und richtig handeln

Donar Barrelet

Demenz zu erkennen und dabei richtig zu handeln ist nicht immer leicht. Ob Mutter, Vater oder Partner: Wenn ein Ihnen nahestehender Mensch immer häufiger Dinge verlegt oder vergisst, können das erste Anzeichen von Demenz sein. Zwischen altersbedingter Vergesslichkeit und Demenz zu unterscheiden, ist oft nicht einfach. Grundlegendes Wissen über die Krankheit und ihre Symptome hilft bei der Bestimmung.

Demenz, was ist das?

Der Oberbegriff Demenz steht für eine Vielzahl von Krankheiten, die unser Gehirn beeinflussen. Durch den Verlust von Nervenzellen werden geistige Fähigkeiten wie das Denken, Erinnern, Orientieren und Sprechen beeinträchtigt. Das hat Auswirkungen auf die Wahrnehmungen, das Erleben und Verhalten von Betroffenen. Sie können alltägliche Anforderungen zunehmend schlechter bewältigen und sind auf Unterstützung angewiesen. Während des leichten Demenzstadiums ist Hilfe nur gelegentlich nötig. Für einen mittelschwer erkrankten Menschen ist sie notwendig – wenn auch nicht rund um die Uhr. Bei einer schweren Demenz ist eine dauerhafte Betreuung und Beaufsichtigung erforderlich.

Demenz und Angehörige

Hierzulande sind 450 000 Menschen von einer Demenzerkrankung betroffen, davon leben 60 Prozent zu Hause. Einer Ihrer Angehörigen gehört dazu? Dann sorgen Sie auch für sich, denn: Der Umgang mit Demenz fordert nicht nur Erkrankte, sondern auch Angehörige heraus. Es ist wichtig, dass Sie – und die unmittelbar betroffenen Familienmitglieder – sich stärken und für Entlastung sorgen. Scheuen Sie sich nicht, Hilfe anzunehmen und sehen Sie sich nach speziellen Angeboten für pflegende Angehörige um (z. B. Begleitung zu Hause). Aber auch Tagesstätten oder Ferienplätze für Erkrankte können Sie zusätzlich entlasten. Schulungsangebote vermitteln hilfreiches Wissen über den Umgang mit Demenzerkrankten, denn: Durch den Verlust ihrer geistigen Fähigkeiten erleben sie starke Gefühle von Unsicherheit, Stress und Angst. Ganz wichtig: Die Früherkennung. Sie kann die Auseinandersetzung mit der Krankheit wesentlich erleichtern und zur erfolgreichen Behandlung beitragen. Es gibt Formen der Demenz, die auf Stoffwechselkrankheiten oder Vitamin-B12-Mangel zurückzuführen und heilbar sind. Sollten Sie bei einem Angehörigen typische Anzeichen von Demenz feststellen, ist eine schnelle ärztliche Diagnose gefragt.

Demenz erkennen – eine Checkliste

Die folgende Auflistung typischer Symptome kann Ihnen beim Überprüfen eines bestehenden Verdachts helfen.

Betroffene zeigen

  • zunehmende Vergesslichkeit und können neue Informationen und Namen nicht erinnern. Sie vergessen Verabredungen und kurz zurückliegende Ereignisse, denn: Zunächst ist vor allem das Kurzeitgedächtnis betroffen.
  • Sprach- und Wortfindungsprobleme. Begriffe werden verwechselt, oft mit Wörtern aus einem nahen Kontext («Bein» statt «Hose»). Sätze werden nicht beendet, Wörter umschrieben oder erfunden. Die Sprache wird einfacher und unverständlicher.
  • unpassendes Verhalten. Sie kochen mit Zutaten, die nicht zusammengehören oder kleiden sich für die Jahreszeit unangemessen. Sie haben Schwierigkeiten mit Nähe und Distanz, werden Fremden gegenüber zudringlich oder zweideutig.
  • Orientierungsprobleme und finden sich in der gewohnten Umgebung plötzlich nicht mehr zurecht. Zum Beispiel erkennen sie beim Einkaufen oder Autofahren vertraute Wege nicht wieder.
  • Zeichen der Überforderung und verlieren ihre Routine. Gewohnte Tätigkeiten wie das Zubinden der Schuhe oder Autofahren fallen plötzlich schwer.
  • Argwohn und wahnhafte Vorstellungen. Sie misstrauen Menschen, die ihnen nahestehen und beschuldigen sie z. B. des Diebstahls, weil sie Gegenstände vermissen oder nicht erinnern, dass sie Geld ausgegeben haben.
  • Passivität und Antriebslosigkeit. Erkrankte ziehen sich mehr und mehr zurück, meiden soziale Kontakte und lassen sich nur schwer zu Aktivitäten motivieren.
  • Stimmungsschwankungen und Anzeichen von Depression.

Demenz erkennen – Vom Verdacht zur Diagnose

  1. Der Hausarztbesuch
    Wenn sich Ihr Verdacht verfestigt, suchen Sie bitte als Erstes Ihren Hausarzt oder Ihre Hausärztin auf. Erste neurologische Untersuchungen, Laboranalysen (Blut und Urin) und demenzspezifische Kurztests führen zur Diagnose.
  2. Die Diagnose oder Überweisung
    Ist der Befund nicht eindeutig, wird die Ihnen nahestehende Person überwiesen – an eine Memory Clinic, eine Spezialistin oder einen Spezialisten. Sie testen die kognitiven Funktionen sowie das Verhalten und nehmen eine MRI-Untersuchung (Magnetresonanztomographie) vor.
  3. Die ärztliche Begleitung
    Ist die Diagnose positiv, benötigt Ihre Angehörige – oder Ihr Angehöriger – liebevolle Zuwendung und ärztliche Begleitung. Der behandelnde Arzt – oder die behandelnde Ärztin – führt Gespräche sowie Tests durch und leitet weitere Massnahmen ein. In der Regel werden sie von der Krankenkasse bezahlt.

Unser Rat: Holen Sie sich von Anfang an professionelle Unterstützung. Kompetente Hilfe finden Sie unter: www.pflegehilfe.ch

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